Androgynität: Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 3. März 2007, 16:01 Uhr
... wird auf S.46 Heft 121 RDC erwähnt: der Begriff Androgynität kennzeichnet eine weibliche und männliche Geschlechtsmerkmale vereinende hybride Mischform; er handelt von der Verwischung von Grenzen, dem Changieren zwischen den Geschlechtern und von einer herausfordernden Unbestimmtheit. Das Androgyne rekuriert auf die in vielen Kulturen zu findenden altertümlichen Schöpfungsmythen. In ihnen wird die Geburt des Menschen als gewaltsame Teilung des ursprünglichen Einen - des Androgyns - in Mann und Frau beschrieben. Zu den bekanntesten Überlieferungen dieser Art zählt die Darstellung Platons im Dialog Symposion. Darin berichtet der Philosoph von einem dritten, überaus mächtigen Geschlecht, das männlich und weiblich zugleich, eben mannweiblich, war. Da es die Götter angreifen wollte, wurde ein jedes seiner Gattung von Zeus in zwei Hälften zerschnitten und so entstanden Mann und Frau als komplementäre Geschlechter, die seitdem nach ständiger Wiedervereinigung trachten.
In der Gestalt des Hermaphroditen war die Figur des Androgyns als harmonische Mischform des Männlichen und Weiblichen, d.h. als gleichgeschlechtliches Doppelwesen, ein langlebiges und äußerst beliebtes Subjekt der Kunst von der Antike über die Renaissance bis zum Surrealismus.